Abheben mit Hamilton beim Red Bull Air Race am Lausitzring

Was für ein reißerischer Titel, beschreibt aber ganz gut, wie ich das dritte Wochenende im September verbracht habe. Drei Tage fernab der Heimat: in Dresden, am Lausitzring und auf dem Flughafen Schwarzheide. Mit dabei: interessante Menschen, wunderbares Wetter sowie ein Rahmenprogramm, dass es in sich hat. Aber lass uns doch von Anfang an beginnen und gemeinsam einen Blick auf mein Abenteuer werfen.

Anlass meines Ausflugs nach Dresden war die Einladung von Hamilton Watch zum Red Bull Air Race am Lausitzring, der quasi nur einen Katzensprung von dort entfernt ist. Seit 2017 ist das Unternehmen offizieller Zeitnehmer des Red Bull Air Race World Championships und hat es in diesem Fall direkt genutzt einige Gäste zu einem exklusiven Blick hinter die Kulissen beim vorletzten Rennen der Saison einzuladen.

Erst wird gefahren, bevor geflogen wird…

Bevor es allerdings an den Lausitzring und damit mitten rein ins Spektakel gehen sollte, stand eine Autofahrt an. Keine kurze. Fünf Stunden mussten von Heidelberg nach Dresden zurückgelegt werden, bevor ich bei meinem Quartier für die nächsten zwei Nächte in Dresden ankommen sollte, dem Vienna House QF.

Dennoch habe ich mich bereits auf die Fahrt gefreut, denn gerade lange Autofahrten sind für mich wunderbar zum Entspannen. Vorausgesetzt die anderen Verkehrsteilnehmer stressen und drängeln nicht unnötig. In Kombination mit ein paar Podcastfolgen von On the Way to New Work sowie der ersten Folge von Alle Wege führen nach Ruhm von Joko und Paul ging es dann nach Dresden.

Dort angekommen wurde erst einmal das Parkhaus des Hotels angefahren, bevor eingecheckt und das Zimmer bezogen wurde. Es hat sich aber wieder einmal gezeigt, gefühlte fünf Meter vorm Ziel, sich nicht einfach blind auf sein Navi zu verlassen. Denn das hätte mich direkt durch die Fußgängerzone bis hin zu einer Straße geführt, die rein theoretisch bis ans Hotel Vienna House QF heranreicht, praktisch aber mit Poller versperrt ist…

Unterkunft für die Nacht – Hotel Vienna House QF

Da am Anreisetag nicht mehr auf dem Plan stand als gesund und munter anzukommen, was ich erfolgreich abhaken konnte, stand dem Zimmerbezug in Ruhe nichts im Weg. Okay, ein gemeinsames Abendessen sollte es auch noch geben, aber vorher natürlich der übliche Hotelzimmercheck und das Verräumen des mitgebrachten Gepäcks.

Das Hotel selbst befindet sich nur eine Gehminute von der barocken Dresdner Frauenkirche, sowie sechs Gehminuten vom Dresdner Residenzschloss und der Semperoper entfernt. Zentraler geht es also kaum. Von außen wirkt es auf den ersten Blick eher unscheinbar, was daran liegen mag, dass es in einem Gebäude aus dem Jahr 1804 untergebracht ist.

Im inneren weiß es dann allerdings mit seinem modernen, minimalistischen und cleanen Auftreten zu überzeugen. Direkt nach dem Eintreten steht man in der Lobby, die einen tollen Blick nach oben, entlang des gläsernen Aufzugs, in Richtung Himmel gewährt.

Im ersten Stock war mein Magnus Zimmer vorzufinden. Durch einen langen Gang ging es geradewegs ins Schlafzimmer mit Arbeitsbereich hinein. Links abgehend lag das Badezimmer mit Regendusche und Badewanne, sowie WC. Hell, sauber und wie bereits der Eingangsbereich des Vienna House QF eher minimalistisch gehalten. Weiß mir aber bekanntermaßen zu gefallen. Rechts im Gang befand sich ein großer Spiegelschrank mit drei Staufächern, um Koffer und Co. abzustellen.

Im Schlaf- und Arbeitsbereich meines Zimmers hing nicht nur ein Flachbildfernseher an der Wand, sondern ein Schreibtisch mit Blick auf den Vorplatz der Dresdner Frauenkirche befand sich direkt am Fenster. Dank kostenlosem WLAN – welches fairerweise gesagt noch ausbaufähig ist – konnte ich dort die ersten Zeilen zu diesem Bericht schreiben.

Das Bett stand auf der anderen Seite des Raums, mit einer kleinen Sitzmöglichkeit am Fußende und direktem Blick auf den bereits angesprochenen Flachbildfernseher, der bei einem Besuch in Dresden aber ausbleiben sollte. Dafür ist die Stadt dann doch deutlich interessanter.

Kurz frisch gemacht, hieß es dann aber auch schon fertig machen zum Abendessen im Sophienkeller. Einem Restaurant in den historischen Gewölben des Sophienkellers im Taschenbergpalais. Zwischen original erhaltenen Gemäuern trifft man dort auf Themenräume, die am Abend vom bunten Künstlervolk Dresdens durchstreift werden. Langweilig wird es damit beim Essen bestimmt nicht. Versprochen.

Red Bull Air Race am Lausitzring mit Hamilton – ein Blick hinter die Kulissen

Frisch gestärkt von einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück ging es für mich und die anderen Gäste von Hamilton an den Lausitzring. Wo wir nicht nur dem Red Bull Air Race beiwohnen sollten, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen erhaschen konnten.

Doch bevor ich Stück für Stück auf den Tag vor Ort eingehe, möchte ich zumindest kurz ein paar Worte zum Red Bull Air Race und Hamilton an sich verlieren. Wer sich damit bereits auskennt, kann direkt weiterspringen. Mit vor Ort dabei waren übrigens noch Jens von Atomlabor, Percy von luxify, Basti von Basti_Go_Pro und Patrick von PilotPatrick.

Red Bull Air Race – mit Vollgas durch die Luft

Worum geht es beim Red Bull Air Race? Vereinfacht gesagt ist es das Ziel der teilnehmenden Piloten, beim Rennen, einen mit aufblasbaren Air Gates (Pylon) gesteckten Kurs möglichst schnell abzufliegen und dabei die vorgeschriebenen Manöver korrekt auszuführen.

Ein wenig schwerer ist es in der Praxis dann schon, was unter anderem daran liegt, dass die einmotorigen Propellermaschinen mit 350 PS und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 400 km/h daherkommen. Weiterhin ist auch die Belastung für die Piloten alles andere als gering, wirken in engen Kurven auftretenden Beschleunigungskräfte von 10 bis sehr kurzzeitig 12 g.

Die Rennserie gibt es mittlerweile seit 12 Jahren, wobei von 2011 bis 2014 eine dreijährige Pause eingelegt wurde. An den Rennen selbst dürfen nur die erfahrensten Piloten teilnehmen. Mindestens acht Piloten pro Rennen sind notwendig, damit dies überhaupt durchgeführt werden kann. Der Kurs muss beim Rennen von den Piloten komplett durchflogen werden. Die installierten Pylonen müssen hierbei in der vorgeschriebenen Richtung, mit den korrekten Manövern, passiert werden.

Da die Piloten nacheinander fliegen, qualifiziert man sich lediglich über die Zeit für die nächsten Runden. Zeitstrafen, die für inkorrektes Passieren eines Tores oder der Schikane, für inkorrektes Ausführen eines Manövers oder für das Berühren eines Tores, vergeben werden sind daher zu vermeiden. Auf diesen Punkt werde ich später im Beitrag nochmals gesondert eingehen.

Hamilton – American Spirit gepaart mit Schweizer Präzension

Die Verbindung von Hamilton zum Red Bull Air Race kommt auf zwei Wegen zustande. Zum einen ist Hamilton als offizieller Teamsponsor von Nicolas Ivanoff mit seiner Edge 540 im Starterfeld des Luftrennens vertreten, zum anderen ist Hamilton seit der Saison 2017 offizieller Zeitnehmer der weltweiten Rennserie.

Passt auch ganz gut, denn die Luftfahrt-Geschichte von Hamilton reicht bis ins Jahr 1918 zurück. In diesem Jahr begleitete eine Hamilton-Fliegeruhr den allerersten amerikanischen Luftpostdienst zwischen Washington und New York. In den 1930er war die Marke dann bereits offizieller Zeitmesser der wichtigsten kommerziellen Fluglinien der USA. Heute gehören Hamilton-Uhren für viele Flugstaffeln zur Standardausrüstung, die Marke nutzt diese Verbindungen, um die Bedürfnisse der Piloten und die für sie notwendigen Uhrenfunktionen zu verstehen und setzt dieses Wissen für die Entwicklung von Zeitmessern für Piloten um.

Die Leidenschaft der Marke für die Luftfahrt spürt man. Zeigt sich dies nicht nur in den Modellen der aktuellen Kollektion, sondern auch daran, dass die Marke Zeitnehmer für eine Vielzahl von internationalen Flug-Events, wie beispielsweise die EAA Air Venture Oshkosh, sowie die Free Flight World Masters in Frankreich ist.

Bereits seit zehn Jahren steht die Schweizer Marke an der Seite des französischen Kunstflugpiloten Nicolas Ivanoff und seiner Extra 330LX sowie Edge 540 – die sich natürlich in der Markenfarbe von Hamilton in die Lüfte erheben. Ihn durfte ich beim Event persönlich kennenlernen und auch eine Runde mit seiner Maschine drehen, doch dazu am Ende mehr.

Hamilton als offizieller Zeitnehmer des Red Bull Air Race World Championships

Seit Anfang 2017, besser gesagt seit dem Saisonauftakt in Abu Dhabi am 10./11. Februar, dem 75. Red Bull Air Race überhaupt, ist Hamilton nun offizieller Zeitnehmer des Red Bull Air Race World Championships. Dabei ist die Ausweitung der Partnerschaft zwischen Hamilton und der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft eine Anspielung auf die reiche Geschichte des Uhrmachers und langjährige Tradition in der Luftfahrt zu verstehen.

Red Bull Air Race und Hamilton sind bereits seit mehr als einem Jahrzehnt Partner und steigen somit die nächste Stufe empor. Ein wichtiger Schritt sowohl für die Schweizer Marke, als auch für die weltweite Rennserie. Denn eins war mir nach dem Rennwochenende ganz klar, hier kommt es wahrlich auf jede Sekunde an. Fehler beim Zeitnehmen sind tabu!

Guided Airport Tour – Hangar Walk & Treffen von Nicolas Ivanoff – Hamilton-Pilot

Bevor wir jedoch beim Rennen selbst sehen konnten, wie genau Hamilton die Zeiten ermittelt, durften wir einen Blick hinter die Kulissen wagen. Ganz nah ran an die Piloten und ihre Maschinen hieß es, als wir beinahe direkt nach Ankunft am Lausitzring zum Hangar Walk und dem ersten Treffen mit Nicolas Ivanoff, Hamilton-Pilot, aufgebrochen sind.

Zum Hangar Walk könnte man auch Gang durch die Boxengasse sagen. Nur stehen eben keine Rennwagen in den einzelnen Boxen der 14 Red Bull Air Race Piloten, sondern deren Flugzeuge. Eine riesige Crew gibt es dort auch nicht zu sehen. Lediglich die Piloten, mit einem überschaubaren Team halten sich dort auf. Aber gerade dies lässt die Piloten noch um einiges greifbarer erscheinen, was sich auch dadurch deutlich zeigt, dass sich jeder der Piloten Zeit für seine Fans nimmt. Egal ob jung oder alt.

Ein interessanter Fun-Fact am Rande war die Tatsache, dass nicht nur in jedem Hangar ein Red Bull Kühlschrank inklusive diverser Getränke installiert war, sondern auch zig Dosen auf dem Boden stehend zu sehen war. Wer nun denkt, dass es sich hierbei um leere Dosen handelt, die darauf warten zum Pfand sammeln abgegeben zu werden ist falsch gewickelt. Einige Piloten bauen sich mit den Dosen als Pylonen die aktuelle Flugstrecke auf und laufen diese in Gedanken ab.

Nicolas Ivanoff, Pilot des Hamilton-Teams, verfährt allerdings nicht so. Als Flieger alter Schule genügt es ihm, sich die Strecke im Kopf vorzustellen und in Gedanken zu durchfliegen, wie uns der „schnelle Korse“ – so sein Spitzname – selbst erzählte.

„Als Kind wollte ich unbedingt Rennfahrer werden, aber meine Mutter hat es nicht erlaubt. Sie meinte, es sei zu gefährlich!“ – Nicolas Ivanoff, Hamilton

Als seine Mutter diese Aussage getätigt hat, war ihr wohl noch nicht bewusst, dass es so etwas wie Kunstfliegen gab oder Red Bull Air Races in Zukunft geben sollte. Sonst wäre Nicolas heute sicherlich eher Rennfahrer. Denn ungefährlich ist seine Sportart mitnichten. Aus eigener Erfahrung gab er beim Hangar Walk Einblicke in den Ablauf eines Rennens, die mentale, als auch körperliche Vorbereitung und den Herausforderungen, denen man in der Luft ausgesetzt ist.

Denn im Gegensatz zu „normalen“ Piloten, die sich auf ihre Anzeigen und technischen Hilfsmittel verlassen können, fliegen Kunstflieger sowie Red Bull Air Race Piloten nach Sicht, mit nur minimaler Unterstützung durch Höhenmesser, Geschwindigkeits- und g Kraft-Anzeige. Bei einem solch wunderbaren Wetter wie am Lausitzring kein Problem, nun stellt man sich aber Mal vor, dass die Piloten auch bei Regen und stärkerem Wind fliegen müssen, ist deren Leistung noch höher zu bewerten.

Wenn man dann noch einen Blick auf seine Maschine im Hangar und auch auf die der anderen Teams riskiert, kann man kaum glauben, dass die Piloten mit einer maximalen Eintrittsgeschwindigkeit von 370 km/h ins Rennen starten und hierbei einer maximale Querbeschleunigung von 10 g ausgesetzt sind.

Stipvisite in der Sky Lounge des Red Bull Air Race am Lausitzring

Vom Hangar aus ging es für uns direkt in die Sky Lounge des Red Bull Air Race am Lausitzring, von wo aus wir mit bestem Blick auf die Strecke das Rennen betrachten konnten. Im Gegensatz zur normalen Tribüne bietet die Sky Lounge eine größere Nähe zur Rennstrecke, den Piloten und den Gästen der einzelnen Teams. Kombiniert mit Catering vom Feinsten, zahlreichen Kühlschränke gefüllt mit jeglichen Red Bull Sorten sowie internationaler Küche kann man die Rennen in aller Ruhe betrachten.

Zudem scheint Hamilton an diesem Wochenende das beste Rennsport-Wetter für uns gebucht zu haben. Im Zusammenspiel mit einladenden, ganz in Weiß gehaltenen Sitzgelegenheiten, großen Sonnenschirmen und kühlen Getränken sicherlich nicht besser hinzubekommen. Getränke gab es wahlweise aus den bereits erwähnten Kühlschränken, vom Catering Service selbst oder von der Sky Lounge eigenen Bar, an der ich unter anderem Virgin Daiquiri versucht habe.

Neben dem freien Blick auf die Rennstrecke sowie die Piloten in ihren Maschinen waren verschiedene Gäste und Piloten als Kommentatoren, Meinungsgeber oder auch einfach nur zum netten Plausch in die Sky Lounge geladen. Für uns war diese Rückzugs- und Erholungsort von unseren Touren rund um den Lausitzring. Zwischen den einzelnen Rennen konnte man dort wunderbar entspannen und sich mit den anderen Gästen unterhalten.

Dennoch bin ich der Meinung, dass man auch als Gast mit Ticket für die normale Tribüne den Besuch beim Red Bull Air Race am Lausitzring nicht bereuen wird. Die große Tribüne zieht sich über die komplette Breitseite der Rennstrecke und bietet einen großartigen Blick auf diese. Dank klarem Himmel sowie Sonnenschein war die Sicht glücklicherweise eh kein Problem. Und ob man nun Surf & Turf – Vitello | Thunfisch Sushi | Kapernbeere – oder eine Bratwurst ißt, tut dem Spaß an der Veranstaltung auch kein Abbruch. Versprochen!

Mittendrin statt nur dabei – Pylon Tour

Die Air Gates, bestehend aus zwei einseitig, asymmetrischen Pylonen, die am unteren Ende einen Durchmesser von fünf Meter und am oberen Ende einen von gerade einmal 0,75 Meter aufweisen, sind als Herzstück des Red Bull Air Race zu sehen. Mithilfe dieser Air Gates wird die Strecke in ihre Abschnitte unterteilt, Hindernisse und Manöver zum Durchfliegen dieser festgelegt und etwaige Regelverstöße gewertet.

Für Zuschauer scheint es sich nur um 25 Meter hohe Begrenzungen der Strecke zu handeln, diejenigen, die einen Blick hinter die Kulissen riskieren, wissen, dass sich mehr hinter den 80.000 bis 100.000 Euro Pylonen verbirgt, als man zunächst denkt. Hamilton hat uns diesen Einblick gewährt und die Möglichkeit gegeben eine solche Pylone aus nächster Nähe zu betrachten und zu betreten.

Abseits der Rennstrecke des Lausitzrings wurde extra für solche Besichtigungen eine Pylone installiert. Dort gab es zudem von einem Red Bull Angestellten Informationen aus erster Hand. Am auffälligsten hierbei ist die Tatsache, dass die Pylone nicht aus einem einzelnen Schlauch besteht, sondern aus neun Abschnitten. Diese sind nur durch einen simplen Reißverschluss miteinander verbunden, wobei gerade der Verschluss nicht an diesen Abschnitten vorzufinden ist, sondern von den dafür zuständigen Mitarbeitern an der eigenen Kleidung getragen wird. Notwendig ist dies aus dem Grund, dass sich ein solcher Verschluss im Flugwind von einem 370 km/h schnellen Flugzeug schnell zum Geschoss entwickeln kann. Muss nicht sein!

Gefertigt werden die Pylonen aus einem sogenannten Spinnaker-Material, welches 40% weniger als herkömmliches Druckpapier wiegt und besonders reißfest ist. Zumindest ist es äußerst schwer dies anzureißen, hat es allerdings einen Riss, reißt es leicht wie Papier. Auch dies dient der Sicherheit, damit sich ein Flugzeug beim Berühren der Pylone nicht etwa darin verhedert. Durch den hohen Druckunterschied, zwischen innen und außen, platzt die Pylone bei der leichtesten Berührung.

Mithilfe der roten und gelben Markierung werden etwaige Regelverstöße durch die Race Control gemessen, die ihrerseits wieder zu Zeitstrafen führen können. Doch dazu direkt im nächsten Abschnitt mehr. Zuvor wagen wir jedoch einen Blick ins Innere einer Pylone.

Zugang verschafft man sich durch eine Falltür unterhalb der Pylone, die allerdings nur wenige Sekunden offenstehen sollte, damit nicht zu viel Luft entweicht. Im inneren gibt es nicht sonderlich viel zu sehen, lediglich die Verbindung der einzelnen Abschnitte durch Reißverschlüsse sind klar zu erkennen, als auch ein riesiges Gebläse, welches die Pylone in Form hält. Sollte die Pylone von einem Flugzeug gestreift werden, reißt durch das Verbindungssystem auch nur der berührte Abschnitt sowie die darüber liegenden ab.

Hierdurch hat das Bodenteam der Pylonen die Möglichkeit diese nach einem Flugzeugtreffer schnellstmöglich wieder aufzustellen, damit das Rennen für Piloten als auch Zuschauer weitergehen kann. In der Regel benötigt das Team zum Aufstellen der Pylone nicht sehr lange. Unter idealen Bedingungen liegt der derzeitige Rekord bei um die 90 Sekunden zum kompletten Aufstellen nach Streifen durch ein Flugzeug.

Race Control Tour

Sind die Piloten ihrerseits dafür verantwortlich die eigenen Maschinen möglichst schnell und regelkonform durch die Strecke zu manövrieren, obliegt es der Race Control dies zu überprüfen. Bei unserer Race Control Tour gab es für uns einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen. Oberhalb der Besuchertribünen befindet sich am Lausitzring die Race Control, die durch eine Vielzahl von Sensoren, Daten, TV-Bildern und Zeitlupen jeden Piloten bei seinem Flug beobachten und auf etwaige Regelverstöße hinweise.

Hierbei gilt es schnell ein Urteil zu fällen, um kurz nach Beendigung der Runde durch den Piloten die richtige Zeit den Zuschauern, als auch den Teams präsentieren zu können. Die gefällten Entscheidungen der Schiedsrichter, welche allesamt selbst geflogen sind oder immer noch fliegen, werden durch Daten unterstützt und können so dem Piloten, als auch dem jeweiligen Team schon kurz nach der Landung eine fundierte Entscheidung zur Verfügung stellen.

Dies hat einen großen Vorteil, das Beschwerden eher selten eingelegt werden. Da jedes Team anhand der Daten die Entscheidung der Schiedsrichter nachvollziehen kann und zum gleichen Schluss kommt. Insbesondere achtet die Race Control darauf, ob ein Pilot ein Tor oder eine Schikane zu hoch oder zu tief passiert, wobei stets der Pilotenhelm zur Höhenbestimmung als Referenzpunkt herangezogen wird.

Ebenfalls gilt es als Regelverstoß, wenn das Flugzeug nicht „level“, das heißt nicht mit vollkommen horizontaler Quer- und Längsachse (maximale Abweichung 10°) durch ein Gate fliegt. Für diese beiden Situationen gibt es Zeitstrafen, die sich merklich auf das Gesamtergebnis auswerten können. Denn in den meisten Fällen führt eine solche Strafe  meist zu einem Verlust mehrerer Plätze für den Piloten.

Das Berühren einer Pylone wird nicht mit einer Disqualifikation gewertet, sondern mit einer Zeitstrafe von drei Sekunden. Disqualifikationen werden lediglich für jegliche Form gefährlichen Fliegens, zu niedriges Fliegen sowie zu geringes Gewicht von Pilot und Maschine ausgesprochen.

Race–Masters & Final Four – das Rennen

Das Rennen selbst, der Hauptgrund unseres Besuchs des Red Bull Air Race am Lausitzring, versprach von Beginn an Spannung. Nachdem das Qualifying bereits am Vortag über die Bühne ging, startete das Rennwochenende für uns mit der Round of 14. In dieser treten die 14 Piloten „Mann gegen Mann“ gegeneinander an. Die sieben Gewinner dieser ersten Runde qualifizieren sich direkt für die darauffolgende Round of 8. Die Piloten, die bei diesen Duellen ausscheiden, werden entsprechend ihren Zeiten auf den Plätzen neun bis vierzehn platziert.

Unser Hamilton-Pilot schied leider im ersten Duell der Round of 14 gegen Martin Sonka aus. Was leider bereits im Vorhinein absehbar war, da Martin Sonka derzeit die Weltrangliste beim Red Bull Air Race anführt, Nicolas Ivanoff liegt derzeit auf dem elften Rang. Daher konnten wir ihn bei der Round of 8 nicht mehr bejubeln. In dieser trifft der Schnellste der Round of 14 auf den schnellsten Verlierer, der Zweite auf den Siebten, usw… Die vier Gewinner dieser Duelle qualifizieren sich für die Final 4. Die ausgeschiedenen Piloten verteilen sich gemäß ihrer Zeit auf die Plätze fünf bis acht.

Wie man es sich denken kann machen die Piloten im Final 4 die Plätze eins bis vier unter sich aus. Auch hier entscheidet nur die schnellste Zeit über Sieg oder Niederlage. Das schlussendliche Ranking der Final 4 des Red Bull Air Race am Lausitzring präsentierte sich wie folgt:

  1. Yoshihide Muroya
  2. Matt Hall
  3. Martin Sonka
  4. Juan Velarde

Selbst ist der Mann – mein Flug mit Nicolas Ivanoff

Waren wir sonntags „nur“ zu Gast von Hamilton beim Red Bull Air Race am Lausitzring, durften wir am Montag selbst ran. Am Flughafen Schwarzheide, gut 45 Minuten entfernt von Dresden, wartete nicht nur der örtliche Flugverein auf unsere Ankunft, sondern auch Nicolas Ivanoff mit seiner Maschine. Die Illusion war schnell zerstört, dass es der Einsitzer vom Vortag war, zwei Plätze gab es in der Maschine und damit eben auch Platz für mich.

Hamilton bot mir somit die Möglichkeit bei einem Weltklasse Kunstflieger mitzufliegen, um aus nächster Nähe meine Erfahrungen zu sammeln. Da Fotos das Ganze schlecht einfangen können, wurde eine GoPro im Cockpit installiert, um euch zu zeigen, wie ich mich bei diesem Flug geschlagen habe. Eine Kurzfassung habe ich nachfolgend eingebunden.

Der Flug an sich war atemberaubend, Nicolas gab sich viel Mühe mich anzuleiten und mir Tipps zu geben, wohin ich schauen sollte, um die Orientierung nicht gänzlich zu verlieren. War auch dringend notwendig. Solltest du daher je in eine solche Situation kommen, gilt es darauf zu achten den Blick nach draußen zu richten, nicht ins Innere des Flugzeugs. Dann sind die Chance nicht so schlecht, dass dir schlecht wird.

Mein Fazit zum Red Bull Air Race mit Hamilton am Lausitzring

Kann man eigentlich ganz kurz zusammenfassen: Es war ein wunderbares Rennwochenende am Lausitzring, zu welchem mich Hamilton eingeladen hat. Durch die Einblicke hinter die Kulissen konnte ich diese Rennserie direkt bei der ersten Berührung auf eine ganz exklusive Weise kennenlernen. Daher entschuldige bitte auch, dass dieser Beitrag ein wenig länger ausgefallen ist. Aber es wäre einfach nicht fair gewesen, diese Erfahrungen nur für mich zu behalten.

Wenn dir die Fotos und mein Text sowie das Video meines Flugs nur Ansatzweise vermitteln konnten, wie großartig das Red Bull Air Race am Lausitzring mit Hamilton für mich war, freue ich mich sehr. Solltest du noch Fragen zu Hamilton, dem Air Race oder zum Event selbst haben, einfach die Kommentarfunktion nutzen.

Mit freundlicher Unterstützung von Hamilton // enthält Werbung // Copyright Fotos - Maenner-Style.de // Atomlabor // René Gaens

3 Kommentare

  1. […] Meine letzte Reise nach Dresden war erst vor kurzem und nun sollte es mich wieder dorthin ziehen. Dieses Mal jedoch erfolgte die Anreise mit dem Flugzeug und nicht mit dem Auto. Schon ohne Schnee, schlechtes Wetter und gelegentlichem Eis auf der Straße ist die Anreise mit dem Auto eine Herausforderung. Nun kommen die drei Punkte noch hinzu und ich kann mich daher noch eine Spur weniger für fünfeinhalb Stunden Autofahrt begeistern. […]

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  2. […] nach meinem Flug mit Nicolas Ivanoff, im Anschluss an das Red Bull Air Race am Lausitzring mit Hamilton, darf ich mich wohl Pilot […]

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  3. […] Was für ein hübsches Gesicht… Hier zu sehen die Grundausrüstung der Saison 2019 des Red Bull Air Race. Diese kommt in Form der Hamilton Khaki Aviation X-Wind Serie daher. Diese Uhren sind mit praktischen Funktionen ausgestattet, die Piloten, Co-Piloten und Lotsen lieben werden. Und auch urbane Flieger werden sie unbedingt besitzen wollen. Kann man so nur zustimmen. Und wie du weißt, hat es mir die Red Bull Air Race Serie ebenfalls angetan. […]

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